Landesregierung verabschiedet sich vom Kinder- und Jugendschutz

Monika Hohmann

Zur heutigen Sitzung des Sozialausschusses erklärt die Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik der Fraktion Monika Hohmann: „Es ist schon ein dreistes Stück: Gegen Ende der heutigen Sitzung des Sozialausschusses des Landtages stand die Frage nach der Zukunft der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz auf der Tagesordnung. Die...

Zur heutigen Sitzung des Sozialausschusses erklärt die Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik der Fraktion Monika Hohmann:

„Es ist schon ein dreistes Stück: Gegen Ende der heutigen Sitzung des Sozialausschusses des Landtages stand die Frage nach der Zukunft der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz auf der Tagesordnung. Die Landesregierung berichtete, dass die institutionelle Förderung der Landesstelle gegen Jahresende ausläuft, die Projekte des Kinder- und Jugendschutzes ab 2015 jedoch von fjp>media übernommen werden sollten. Damit solle die Wahrnehmung der Aufgabe des Kinder- und Jugendschutzes weiterhin gewährleistet werden.

In einer Pressemeldung, die vom Sozialministerium bereits vor Eröffnung des Tagesordnungspunktes veröffentlicht wurde – was nebenbei ganz schlechtes Timing ist, wurde deutlich, dass fjp>media sich zukünftig in ein Kompetenzzentrum Jugendmedienschutz mit Schwerpunkt Medienkompetenz umwandeln möchte.

Was damit geschieht, ist eine einseitige Fokussierung auf den Jugendmedienschutz. Medien sind ein wichtiges Thema für Kinder und Jugendliche, und sollte ohne Zweifel Bestandteil sozialpädagogischer Arbeit sein. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz nach § 14 SGB VIII geht jedoch über das Thema Medien hinaus: Schulden- und Suchtprävention, Toleranz und Demokratie, Gewaltprävention.

All das sind Inhalte, die nach den Plänen der Landesregierung wohl zukünftig wegfallen sollen. Im Ausschuss wurde seitens der Landesregierung natürlich das Gegenteil behauptet. Die eigene Pressemeldung spricht jedoch eine andere Sprache.“