Herr Haseloff und der 30jährige Krieg …

Monika Hohmann, MdL

Nach einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ vom 23. Februar 2013 sieht Ministerpräsident Haseloff neben Verhütungsmitteln auch Abtreibungen als mögliche Verursacher für die demographische Entwicklung. Dazu bemerkt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

 

Nach einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ vom 23. Februar 2013 sieht Ministerpräsident Haseloff neben Verhütungsmitteln auch Abtreibungen als mögliche Verursacher für die demographische Entwicklung. Dazu bemerkt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

„Man ist ja vom Ministerpräsidenten und den Einblicken in seine Geisteswelt einiges gewohnt, allerdings muss deshalb nichts unwidersprochen bleiben. So ist in der genannten Zeitung auch Folgendes wiedergegeben: „Der CDU-Politiker Haseloff nannte bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing zum Thema „Demografischer Wandel“ die Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs „schlimmer als die bevölkerungspolitischen Folgen des 30-jährigen Krieges“.“

Und das im Kontext zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen …

Nun ist die glückliche Hand von CDU-Politikern bei der Bemühung der Geschichte hinlänglich bekannt, immerhin kann sich Herr Haseloff wenigsten hier in einer Reihe mit Helmut Kohl wähnen. Und auch hier bleibt nur zu konstatieren: Ein solcher Vergleich ist wahrlich unangebracht.

Offensichtlich blendet Herr Haseloff die Realitäten des Hier und Heute wieder einmal vollständig aus, obwohl diese nun - anders als der 30jährige Krieg - tatsächlich in seinem Verantwortungsbereich liegen. Vielleicht sollte er ein wenig über die sozialen, die wirtschaftlichen Probleme im Lande nachdenken, vor allem über die tiefe Verunsicherung in der Arbeitswelt. Vielleicht käme er dann den Wurzeln der demographischen Entwicklung der letzten 20 Jahre etwas näher. Vielleicht könnte er dann sogar Verständnis dafür entwickeln, warum Menschen in diesem Lande über einen Kinderwunsch viel zu häufig so zögerlich nachdenken.

Und vielleicht brächte ihn das sogar zu konkretem politischen Handeln, um der in der Tat schwierigen und ernsten Situation endlich auch ernsthaft und ernstzunehmend zu begegnen.“

Magdeburg, 25. Februar 2013