„Herdprämie“ contra Krippenausbau?

Monika Hohmann

Zur Ankündigung der Bundesfamilienministerin, ein Betreuungsgeld einzuführen, erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

 

„Ministerin Schröder kündigte an, ein Betreuungsgeld in Höhe von 150 Euro als Ergänzung des Elterngeldes in den ersten drei Jahren nach Geburt des Kindes einführen zu wollen. Erhalten sollen es erwerbstätige wie nicht erwerbstätige Eltern, die ihr Kind nicht in der Kita bilden und fördern lassen, sondern zu Hause betreuen wollen.

Erfolgt hier durch die Hintertür eine Absage an den Plan, bis 2013 jedem dritten Kind unter drei Jahren einen Krippenplatz zu garantieren? Mit Stand August 2011 haben die Bundesländer gerade einmal 55 Prozent (1,18 Mrd. Euro) der zur Verfügung stehenden Bundesmittel abgerufen. Hier bliebe bis Ende 2013 also noch eine Menge zu tun.
Hat Frau Schröder dieses Ziel aufgegeben? Allem Anschein nach ja.

DIE LINKE lehnt ein Betreuungsgeld ganz klar ab. Dieses Geld wäre wesentlich sinnvoller für den Ausbau der Ausbildungskapazitäten für Erzieherinnen und Erzieher sowie für eine generelle Aufwertung des Erzieherberufes einzusetzen, da sich schon jetzt ein zukünftiger Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung abzeichnet.“

Magdeburg, 15. September 2011