Frühkindliche Bildung ohne Qualifizierung?

Monika Hohmann, MdL

Zur Ablehnung eines Qualifizierungskonzeptes „Bildung elementar“ durch die CDU und SPD im Landtag erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin Monika Hohmann:

„Mit der im Dezember 2012 verabschiedeten Novelle des Kinderförderungsgesetzes ist das Bildungsprogramm „Bildung elementar – Bildung von Anfang an“ für alle Kindertageseinrichtungen im Land zur verbindlichen Vorschrift geworden. Das seit 2004 existierende Bildungsprogramm wird derzeit vom Autorenteam um Professorin Rabe-Kleberg der Martin-Luther-Universität Halle fortgeschrieben. Der Sozialminister hat den existierenden Arbeitsentwurf im öffentlichen Foren bekannt gemacht.

Bisher wurden über EU-Mittel ca. 3.400 Erzieher und Erzieherinnen mit dem altem Bildungsprogramm vertraut gemacht. Die entsprechende Richtlinie des Landes sieht vor, mindestens 9.000 pädagogische Fachkräfte zu erreichen – sie endet am 31.12.2015.

Neue Bildungsinhalte müssen den pädagogischen Fachkräften in den Kindertageseinrichtungen vertraut gemacht werden, zumal über die bisherigen Schulungsmaßnahmen über 10.000 Erzieherinnen und Erzieher noch nicht erreicht werden konnten. Deshalb forderte DIE LINKE ein entsprechendes Qualifizierungskonzept von der Landesregierung.

Was bei Lehrerinnen und Lehrern eine Selbstverständlichkeit ist, scheint jedoch für Kita-Personal nicht zu gelten. CDU und SPD lehnten den Antrag ab: Er verkompliziere die Lage, Qualifizierung des Personals ist Angelegenheit der Träger, das Land wird kein Geld für Qualifizierungen in die Hand nehmen.

So einfach kann man es sich nicht machen! Wenn das Land per Gesetz das Bildungsprogramm verbindlich macht, dann trägt es auch Verantwortung dafür, dass durch qualifiziertes Personal die Bildungsinhalte auch umgesetzt werden können.“

Monika Hohmann, MdL
Magdeburg, 22.02.2013