Fraktion DIE LINKE: Steigende Betreuungsquoten in der Kinderbetreuung werfen Fragen nach Fachkräftegewinnung auf

Monika Hohmann

Zu einer Meldung des statistischen Landesamtes zur Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin Monika Hohmann:

Zu einer Meldung des statistischen Landesamtes zur Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin Monika Hohmann:

„Laut Kita-Statistik wurden im Jahr 2010 129.751 Kinder in den Kindertageseinrichtungen des Landes betreut. In diesem Jahr soll diese Zahl auf 131.615 Kinder gestiegen sein, so das Statistische Landesamt. So erfreulich diese Entwicklung ist, bedeutet sie auch eine enorme Herausforderung für das System der Kinderbetreuung. Es müssen schon jetzt verstärkt Bemühungen unternommen werden, für die Kinderbetreuung geeignete Fachkräfte zu gewinnen. Dies gilt erst recht, wenn ab 2013 der Ganztagsanspruch für alle Kinder wieder eingeführt werden soll. 


63 % aller ErzieherInnen leisten wöchentliche Arbeitszeiten von 21 bis unter 32 Stunden. Damit arbeitet ein Großteil des pädagogischen Personals verkürzt. Viele ErzieherInnen lehnen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit jedoch ab, so dass auch hierin nur ein geringer Puffer besteht, steigenden Betreuungsquoten gerecht zu werden.

Um den Fachkräftemangel ein Stück weit zu entschärfen, sollte aus Sicht der LINKEN Quereinsteigern aus anderen pädagogischen Bereichen (z.B. Sonder- und Heilpädagogik, Erziehungswissenschaften) der Einstieg in die Kinderbetreuung ermöglicht werden. Über geeignete Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ist dabei die Qualität sicherzustellen.

Mittelfristig wird – insbesondere im Hinblick auf die Schaffung eines grundständigen Erzieherstudiengangs und auch entlang der Frage, wie mehr Männer für den Erzieherberuf begeistert und gewonnen werden können – an der Verbesserung der Entgeltsituation für Erzieherinnen und Erzieher kein Weg vorbei führen. All dies sind Dinge, die im Vorfeld und im Rahmen der anstehenden KiFöG-Novelle mitbedacht werden sollten.“

Magdeburg, 25. November 2011