Fraktion DIE LINKE: Baustelle Erzieherberuf

Monika Hohmann

Zum Problem des Fachkräftemangels im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

Zum Problem des Fachkräftemangels im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

„Die Situation im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher steht von mehreren Seiten unter Druck: Mangelnde gesellschaftliche und vor allem finanzielle Anerkennung des Erzieherberufs, Fachkräftemangel und Überalterung, ein viel zu geringer Anteil männlicher Erzieher, Abwerbeversuche der alten Bundesländer, eine reformbedürftige Ausbildung.

Um Personal zu gewinnen und langfristig zu halten, werden die Träger von Tageseinrichtungen – kommunale wie freie - nicht umhin kommen, ihren Fachkräften eine am öffentlichen Tarif orientierte Bezahlung zu garantieren. Mit der Aufwertung des Erzieherberufs, insbesondere dem angestrebten grundständigen Studiengang, werden sich zukünftig auch die Gehälter erhöhen müssen.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind Quereinsteigern Chancen einzuräumen. Vor allem aber ist die derzeitige Fachschulausbildung zu verbessern. Realschulabgängern ist ohne vorherige zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten oder Kinderpfleger direkt der Zugang zur Erzieherausbildung zu ermöglichen. Dies kann u.a. über die Schaffung einer dualen Ausbildung erreicht werden. Wichtig wird jedoch sein, auch im Rahmen einer dualen Ausbildung die  fachtheoretischen Ausbildungsanteile deutlich zu qualifizieren und mindestens im derzeitigen zeitlichen Umfang beizubehalten.“

Magdeburg, 31.Mai 2012