Ballenstedt schmiedet an einem Schulneubau

PETRA KORN (Mitteldeutsche Zeitung)

BALLENSTEDT/MZ. Für Aufsehen sorgt eine Nachricht, die jetzt im Altkreis Quedlinburg bis in Gremien des Kreistages des Landkreises Harz hinein die Runde macht: In Ballenstedt werde eine neue Sekundarschule gebaut, eine evangelische Schule.

"Das ist noch viel zu unbestimmt. Da ist noch nichts in trockenen Tüchern", sagte Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) der MZ.

Tatsache ist: Der Ballenstedter Stadtrat hat einen Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes "Bildungsstandort Pestalozziring-Landgraben", der eine Planzeichnung und einen Textteil enthalten soll, gefasst. Die Idee eines solchen Bildungsstandorts stammt bereits aus der Zeit Anfang der 1990er Jahre, erklärte der Bürgermeister. "Das ist jetzt aufgefrischt worden."

Wenn in dieser Richtung überhaupt etwas passieren solle, müssten die planungstechnischen Voraussetzungen dafür vorliegen. Natürlich, räumt Michael Knoppik ein, sei hier auch etwas angedacht - "sonst würden wir die Pläne auch nicht machen". Und es gebe auch Gespräche mit möglichen Trägern. Mehr will der Bürgermeister dazu nicht sagen: Für ihn ist das Ganze "erst spruchreif, wenn es unterschriebene Verträge gibt".

Ausdrücklich unterstreicht Knoppik aber, dass der im Oktober in Ballenstedt gefasste Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes "absolut nichts" damit zu tun hat, worüber beim Landkreis in Sachen Schulentwicklungsplanung nachgedacht wird.

Ein möglicher Partner der Ballenstedter für eine neue Sekundarschule könnte die Evangelische Johannes-Schulstiftung sein. So ist es auf der Internet-Seite der Landtags- und Kreistagsabgeordneten Monika Hohmann (Die Linke) nachzulesen. Die Johannes-Schulstiftung ist bereits Träger mehrerer Schulen in Sachsen-Anhalt, darunter der Evangelischen Grundschule Wernigerode und der Evangelischen Sekundarschule in Hedersleben. Die Stiftung bestätigte auf Anfrage der MZ auch, dass es Gespräche mit Ballenstedt gibt.

Wie Monika Hohmann sagte, hatte die Ballenstedter Basisorganisation der Linken sie eingeladen, um über das Thema Schullandschaft in und um Ballenstedt zu diskutieren. Dabei ging es auch um mögliche Auswirkungen der Gründung einer neuen Schule auf andere staatliche Schulen.

Wie Hohmann deutlich machte, unterliegen die staatlichen - im Gegensatz zu freien - Schulen einer "Verordnung zur mittelfristigen Schulentwicklungsplanung". Diese schreibt auch Mindestgrößen vor: für Sekundarschulen 180 bzw. 240 Schüler an Einzel- bzw. Mehrfachstandorten, für Gymnasien 400 Schüler.

Thema waren die möglichen Schulpläne aber nicht nur in Ballenstedt: Im Bildungsausschuss des Kreistages gab es eine Anfrage; die Vertreter der Verwaltung konnten hier aber noch keine Informationen geben.

In Harzgerode wurde in der jüngsten Hauptausschusssitzung ebenfalls schon einmal der Blick in Richtung Ballenstedt gelenkt. Harzgerode ist ebenso Standort einer Sekundarschule wie die ebenfalls unweit von Ballenstedt gelegenen Ermsleben sowie Gernrode.

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