Abwärtstrend bei den Fachkräften in der Jugendarbeit

Monika Hohmann

Dazu erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion:

 

Dazu erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Von 2009 bis 2011 schrumpfte die Zahl der sozialpädagogischen Fachkräfte, die in den Kommunen im Bereich der Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit tätig sind, um ca. 15 Prozent von 185 (2009) auf 158 (2011). Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage meiner Fraktion hervor (LT-Drs. 6/729).

Das Land bezuschusst über das sogenannte „Fachkräfteprogramm in der Jugendarbeit“ Personal, dass vor Ort in Jugendclubs, Jugendverbänden, Jugendwerkstätten etc. tätig ist. Mit dem Jahr 2011 wurde der Landeszuschuss von 3,5 auf 3 Millionen Euro gekürzt - die Kommunen tragen die restlichen 30 Prozent der erforderlichen Personalausgaben.
Obwohl die Förderung der örtlichen Aufgaben gemäß §§ 11 bis 14 SGB VIII Aufgabe der örtlichen Träger der Jugendhilfe ist, zeigt diese Entwicklung deutlich, dass die zuständigen Landkreise und kreisfreien Städte nicht in der Lage sind, ausbleibende Landesmittel zu kompensieren. Eine Kürzung auf Landesebene schlägt unmittelbar auf die Anzahl der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen durch. Davon sind im Rahmen des Fachkräfteprogramms überwiegend Frauen betroffen.

Besonders im ländlichen Raum steht die Jugendarbeit schon seit Jahren vor demografischen und infrastrukturellen Herausforderungen. Der neue Abwärtstrend wird diese Situation nicht verbessern – die Qualität wird in der Fläche schwer zu halten sein.

DIE LINKE fordert verlässliche Aussagen der Landespolitik und setzt sich – mindestens – für den zukünftigen Beibehalt des Fachkräfteprogramms in der derzeitigen Höhe ein. Andererseits macht dieser Trend sehr anschaulich klar, wie wichtig eine konsequent aufgabenbezogene und auskömmliche finanzielle Ausstattung der Kommunen über das FAG ist.“



Monika Hohmann, MdL
kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin

Magdeburg, 30.01.2012