Mangelhafte Datengrundlagen zum Kita-Personal erschweren zukünftige Planungen

Monika Hohmann

Zur Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (LT-Drs. 6/264) erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Man liest und hört es überall: Im Bereich der Kinderbetreuung zeichnet sich schon jetzt ein Fachkräftemangel ab, der sich zukünftig noch verstärken wird. Der Großteil der ErzieherInnen ist zwischen 41 und 55 Jahren alt. Mit der Kleinen Anfrage wollten wir detailliertere Informationen zu Altersstruktur und Arbeitsumfang des Kita-Personals erfragen, da – anders als im Schulbereich – für die Kinderbetreuung keine verlässlichen Zahlen zu zukünftigen Altersabgängen und dem erwartbaren Personalbedarf bekannt sind.
Aus der Antwort geht hervor, dass dem Land keine nach Lebensjahren gestaffelten Altersstrukturdaten des Kita-Personals vorliegen. Wieviel Personal zukünftig aus der Kinderbetreuung ausscheiden wird, wird ebenfalls statistisch nicht erhoben. Unter Zuhilfenahme der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose sind nur Schätzungen hinsichtlich der zukünftigen Personalentwicklung möglich.
Wer die recht umfangreiche Kita-Statistik des Landes kennt, fragt sich, wie so etwas möglich sein kann. Die Kita-Statistik gibt das Lebensalter des Personals immerhin in Altersgruppen an. Diese sind jedoch für die Ermittlung zukünftiger Personal- und Finanzbedarfe und die Schaffung ausreichender Ausbildungskapazitäten nicht trennscharf genug. Sollte die statistische Erfassung zur Kinderbetreuung in der Tat so lückenhaft sein? Unter solchen Voraussetzungen wären seriöse Planungen so gut wie unmöglich.
Dabei hat die Landesregierung schon jetzt nach § 15 KiFöG die Möglichkeit, Daten zum Zwecke der Planung und der Landesstatistik zu erheben. Warum dies anscheinend nicht oder nur sehr ungenügend getan wird, wird DIE LINKE in der nächsten Landtagssitzung wissen wollen.“