LINKE-Abgeordnete aus Bundestag und Landtag besuchen die berufsbildenden Schulen in Quedlinburg

Monika Hohmannunterwegs

Harzkreis/Quedlinburg. Abgeordnete und Bildungspolitikerinnen der LINKEN-Bundestags- und Landtagsfraktion haben kürzlich die berufsbildenden Schulen in Quedlinburg besucht und informierten sich vor Ort über Stand, Bedarf und Notwendigkeit der Digitalisierung im Rahmen der im Deutschen Bundestag gebildeten Enquetekommission „Berufliche Bildung in digitaler Arbeitswelt“.

Die Schulleiterin Elke Koch empfing die LINKEN-Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff, die beiden Landtagsabgeordneten Doreen Hildebrandt und Monika Hohmann sowie die frühere Abgeordnete und Bildungsexpertin Rosemarie Hein mit einem großen Aufgebot von spezialisierten Lehrerinnen und Lehrern. Mit dabei war ebenfalls der für die Schulverwaltung zuständige Amtsleiter der Kreisverwaltung, Immo Kramer.

Hintergrund des Besuches ist die im Jahr 2018 vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquetekommission. Beraten wird über die Zukunft der beruflichen Bildung, die es allen Schülern ermöglicht, in einer digitalisierten Gesellschaft erfolgreich zu sein. Darüber wird nun auf Seiten der LINKEN-Bundestagsfraktion gemeinsam mit Experten, Wissenschaftlern, Gewerkschaftern und Auszubildenden diskutiert. Natürlich trägt auch die Landespolitik Verantwortung für die berufliche Bildung. Dazu gehören die Zuständigkeit für die Berufsschulen und Förderprogramme, die den Übergang zwischen Schule und Beruf für Schüler begleiten sollen. Auch vielfältige Möglichkeiten und Regelungen beruflicher Weiterbildung sind Ländersache.

Den Abgeordneten ging es hauptsächlich um den Bedarf und die Ausstattung vor Ort. Durch den Digitalpakt werden 5 Milliarden Euro für den Ausbau zur Verfügung gestellt. Das klingt erstmal viel, ist aber aus Sicht der LINKEn am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Investitionsstau fängt bereits bei den nötigen Steckdosen an und endet bei den benötigten Netzwerkkabeln. Zudem liegt nur an wenigen Schulen in Sachsen-Anhalt eine gut ausgebaute Breitbandverbindung an, so dass sich vielleicht noch ein internes Netz realisieren lässt aber der Weg ins Internet, wenn überhaupt, durch den Flaschenhals Kupfer führt.

Das deutsche Bildungssystem ist digital abgehängt, stellt die LINKE fest. Der Digitalpakt wird an dieser Situation nicht viel ändern. Die Erwachsenen- und Weiterbildung sowie die Kinder- und Jugendhilfe müssen endlich Eingang in eine Förderung von digitaler Bildung finden. Darüber hinaus ist eine umfassende Forschung zu Medienbildung und zur Nutzung digitaler Medien notwendig. Der Bund muss hier mehr Verantwortung übernehmen und Bildung in digitaler Gesellschaft weiter als bisher denken, stellen die Bildungspolitiker aus Bundestag und Landtag abschließend fest.